Pressemitteilung Nr. 08-13: EU-Projekt: Lech-Stahlwerke als positives Praxisbeispiel für armenisches Naturschutzministerium

Hochrangige Delegation aus Armenien informiert sich bei den Lech-Stahlwerken zur Durchführung von Genehmigungsverfahren, Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen und Vermeidung von Industrieemissionen.

Meitingen – Am 24.07.2013 war eine Delegation aus Armenien zu Gast bei den Lech-Stahlwerken. Die 15-köpfige Delegation setzte sich aus dem stellvertretenden Naturschutzminister sowie Bereichs- und Abteilungsleitern des armenischen Naturschutz- sowie des Gesundheitsministeriums und Vertretern des EU-Projekt-Büros in Armeniens Hauptstadt Jerewan zusammen. Von deutscher Seite wird das EU-Projekt, dessen Ziel die Förderung der Angleichung von EU-Vorschriften in den Partnerländern und deren Umsetzung zur Vermeidung und Überwachung von industriellen Emissionen ist, durch das Bundesumweltministerium (BMU) betreut und durch Experten auf Landesebene unterstützt.

Die armenische Delegation konnte sich bei ihrer Führung durch die Lech-Stahlwerke sowie der vorherigen Präsentation und Diskussionsrunde ein eigenes Bild davon machen, wie Industrieanlagen genehmigt, realisiert und überwacht werden. Das Bild zeigt die Teilnehmer der Study-Tour an der neuen Schlackenbehandlungsanlage der LSW, wo ein zusätzliches Besprühsystem zur deutlichen Reduzierung diffuser Emissionen beiträgt.

Ziel der Aktivitäten im sogenannten „Twinning-Projekt“ ist es, die armenische Regierung bei der Einführung eines Systems zur integrierten Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung durch Industrieemissionen zu unterstützen. Der Besuch bei LSW war Teil einer „Study Tour“, bei der Beispiele für die praktische Umsetzung solch eines Systems aufgezeigt werden sollten.

Neben einer Werksbesichtigung der Lech-Stahlwerke stand eine ausführliche Präsentation zum Ablauf und Inhalt eines Genehmigungsverfahrens am Beispiel des Filters 4 bei LSW auf dem Programm. Abgerundet wurde die Vorstellung von einer regen Diskussion zu Möglichkeiten der Maßnahmenumsetzung. Von höchstem Interesse für die Delegationsmitglieder waren Maßnahmen zur Überwachung der Auflagen aus Genehmigungsbescheiden mit Schwerpunkt Anlagensicherheit und Luftreinhaltung (Reduzierung und Vermeidung von diffusen Emissionen). Besonders die bei LSW in den letzten Jahren erzielten und durch behördliche Depositionsmessungen bestätigten Erfolge im Bereich der Luftreinhaltung beeindruckten die Teilnehmer. Bei LSW werden alle überwachten Grenzwerte deutlich unterschritten. „Die Präsentation und die Besichtigung der Lech-Stahlwerke haben uns sehr viele hilfreiche Eindrücke vermittelt, wie Genehmigungsverfahren und die daraus resultierenden Umweltschutzauflagen in der industriellen Praxis zur Vermeidung von Emissionen angewendet und umgesetzt werden können. Wir konnten uns im Stahlwerk vor Ort überzeugen, dass die Umsetzung der Auflagen sowie die Überwachung sehr gut funktionieren“, so Herr Simon Papyan, stellvertretender Naturschutzminister Armeniens, bei seinem Besuch der LSW.

Im Anschluss an ihren Besuch bei den Lech-Stahlwerken reiste die Gruppe weiter in den Industriepark Gersthofen, wo sie einen Produktionsbetrieb der CABB GmbH besichtigte. Dort erläuterte Dr. Rainer Schaller, Standortleiter der CABB, die Produktionsverfahren zur Herstellung von Chlor und Monochloressigsäure unter Europäischen Umweltschutzgesichtspunkten.


Ergänzende Informationen zum EU-Twinning Projekt "Strengthening the Ministry of Nature Protection of the Republic of Armenia in Introduction of the System of Integrated Pollution Prevention and Control (IPPC)":

Das im Februar 2013 gestartete Projekt erfolgt in Kooperation des Umwelt- und des Wirtschaftsministers Armeniens, des deutschen Bundesumweltministerium und der Europäischen Union.

Das EU-Programm war ursprünglich ein Instrument um neue EU-Mitgliedstaaten und EU-Kandidatenländer an die Europäische Union heranzuführen, wurde aber seit 2007 im Sinne Europäischer Nachbarschaftspolitik sukzessive auf die östlichen Nachbarn der EU ausgeweitet. Twinning soll dabei die Partnerländer bei der Angleichung an die Regelungen und Vorschriften der EU und dem Aufbau der dazu notwendigen Verwaltungskapazitäten unterstützen.

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